
Das Volvo Team PSR könnte beim legendären 24-Stunden-Rennen auf dem 25,378 Kilometer langen Nürburgring den vierten Klassensieg des Volvo S60 in Folge nach Hause fahren, geht diese Herausforderung aber gelassen an. Der Rennstall von Danny Berk wechselt dazu einmalig wieder zurück in jene Klasse SP4, in der das Auto bislang die meisten seiner Erfolge eingefahren hat. Der S60 wird deswegen wieder mit dem bewährten 2,5-Liter-Fünfzylindermotor ausgerüstet, der zu Jahresbeginn für die BF Goodrich-Langstreckenmeisterschaft durch ein 2,65-Liter-Aggregat ersetzt worden war.
Mit dem Wechsel zurück in die angestammte Klasse möchte Teamchef Danny Berk eine mögliche Risikoquelle eliminieren. „Unser neuer Motor hat sich bei den ersten Einsätzen als sehr zuverlässig erwiesen, und er hat auch Potenzial", begründet er. „Aber er ist noch nie über eine 24-Stunden-Distanz gelaufen. Deswegen entschieden wir uns für die sichere Lösung mit einem durch und durch erprobten Motor."
Dennoch wird der Kampf um den Klassensieg kein Zuckerschlecken. „Wir hatten uns eigentlich für den Weg in die SP5 entschieden, weil bei den Meisterschaftsläufen in der angestammten SP4-Klasse in diesem Jahr im Schnitt nur noch fünf Autos am Start waren", erklärt Stammpilot Ulli Andree. „Aber bei den 24 Stunden kommen teils importeursunterstützte Autos von Honda, Hyundai und Fiat sowie mehrere starke BMWs – das Feld ist sehr reizvoll und stellt eine große Herausforderung dar. Wir erwarten ein qualitativ ähnlich konkurrenzfähiges Feld wie in der SP5 der deutschen BF Goodrich-Langstreckenmeisterschaft. Deshalb sehe ich uns auch nicht als alleinige Favoriten auf den Klassensieg. Da wir unser großes Ziel, den Volvo Hattrick, in 2005 mit dem dritten Sieg in Folge aber bereits erreicht haben, können wir nun frei aufspielen und alles geben."
Neben Andree wird Stephan Herter den Volvo S60 fahren. „Ich freue mich schon auf das 24-Stunden-Rennen, denn der Motorsport und die Atmosphäre bei dieser Veranstaltung mit über 200.000 Zuschauern rund um die Nordschleife sind einfach einzigartig", sagt der Optiker aus Euskirchen. „Ich konnte mich bei den letzten Rennen auf den Fronttriebler einschießen und fühle mich für die 24 Stunden gut gerüstet."
Als dritten Mann holte Danny Berk sich das Volvo Urgestein Andreas Middendorf an Bord. „Ich konnte in den letzten Jahren aus beruflichen Gründen nicht mehr die gesamte Meisterschaft fahren", differenziert der Architekt aus Grevenbroich. „Aber das 24-Stunden-Rennen bleibt für mich eine Pflichtveranstaltung. Ich habe immer das Gefühl, dass der Volvo S60 bei den Fans eines der beliebtesten Autos überhaupt ist – vielleicht, weil er der einzige Vertreter dieser Marke mit erfolgreicher Historie auf der Nordschleife ist und damit eine Art Exotenstatus genießt. Vielleicht aber auch wegen des besonderen Sounds seines Fünfzylinder-Motors. Man bekommt beim Fahren richtig mit, wie die Fans einen anfeuern. Das ist für mich ein Rennen mit Gänsehaut-Garantie."
Nordschleifen-Rekordhalter Heinz-Josef Bermes verstärkt auch in diesem Jahr das Aufgebot der Volvo Mannschaft. Der Spediteur aus Willich hat bei den 24 Stunden mit 14 Triumphen mehr Klassensiege eingeheimst als jeder andere Teilnehmer. „Meine Führung in der ewigen Bestelliste möchte in diesem Jahr natürlich weiter ausbauen", avisiert Bermes. „Der Volvo ist für mich dabei ein Muß, denn er ist eines der besten Autos für einen Klassensieg. Das Auto ist von der Zuverlässigkeit und von der Konkurrenzfähigkeit her einfach eine Bank – das beste Mittel für den Zweck eines weiteren Klassensieges."
Teamchef Berk sieht dem Spektakel in „Der Grünen Hölle" mit einer Mischung aus Anspannung und Vorfreude entgegen. „Die 24 Stunden bilden Deutschlands größte Motorsport-Veranstaltung. Wir sind natürlich stolz darauf, dass unser Team dabei ist, und jedes einzelne Teammitglied ist schon ganz aufgeregt. Auf der anderen Seite ist gerade das lange Rennen auf der schwersten Strecke der Welt gespickt mit Fallen und möglichen Zwischen-fällen. Man muss auf die unmöglichsten Dinge vorbereitet sein und neben einer perfekten Planung, ohne die nichts geht, auch jede Menge Improvisa-tionskunst an den Tag legen können. Wir gelten als einer der Favoriten in unserer Klasse und ich bin überzeugt, dass wir wieder eine siegfähige Mannschaft beisammen haben. Nach den drei Volvo S60-Siegen in den Vorjahren können wir dem Rennen aber sehr gelassen entgegensehen, da wir niemandem mehr etwas beweisen müssen."
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