Caterham Super Seven - Das letzte Rennen der Saison

Startreihe 4, Platzierung 7 hieß die Ausgangsposition für das letzte Rennen der Saison, das erfahrungsgemäß noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Der Start gelungen, auf der Innenseite in die Senke hinein muß ich vom Gas, um Sarah Reader nicht abzuschießen. Aller Kampfgeist wird sofort zerstört, nachdem die erste Haarnadel-Rechtskurve kommt und alle Rechtsgelenkten gleich eine halbe Wagenlänge enteilen.

Jetzt aber, die einzige richtige Linkskurve, innen rein und auch bleiben, die nächste ist wieder ein Linksknick. Funktioniert klasse, bis zur nächsten Rechts, dem Kreisverkehr. Schnell wird klar, das diese Gangart für die nächsten 69 Runden nicht geignet ist und wie schon beschrieben, ohne kleine Wunder (Ausfälle) kein Blumentopf zu gewinnen ist. Das Rennen ist noch lang, also Konzentration bewahren, die Reifen nicht „überfahren" und im Rahmen aller Möglichkeiten Fehler vermeiden.

In Runde 7 dann ein Manöver der Klasse „alles oder nichts" von Kollege Hoffmann, der mich in der Paddock Hill Bend rechts in die Wiese zwingt. Quer driftend geht es zurück über die Bahn, um auf der gegenüber liegenden Seite das Kiesbett in voller Breite und Länge zu durchfahren. Nach Abschütteln der Kieselsteine geht die Fahrt weiter. Was sollte das, Herr Kollege?

Die volle Konzentration galt nun dem Boxenstopp, den ich erstmals mit Stoppuhr im Auto allein erledigen wollte. Bis an die Linie der Boxengasse mit maximalem Tempo, um dann auf 3750 U/min im 2. Gang zu reduzieren. Jetzt aber durchfahren bis ans Ende der Boxengasse, so das nach dem 2 Minuten Stopp beschleunigt werden kann, ohne erneut auf das Tempolimit achten zu müssen. Es kostet Zeit, die Drehzahl im 2. Gang zu finden. Sofern das Hyperion Team keinen Fehler gemacht hat, hat mein Trick funktioniert und ich konnte die Startnummer 70 in der Boxengasse das erste Mal überholen und den abflugbedingten Rückstand von ca. 8 Sekunden wieder einholen.

Dass die Reifen des Teams Hoffmann/ Becker nun völlig fertig waren, signalisierte mir ein mehrfach quer stehendes Auto in unbedrängter Situation. So gelang mir ein erneutes Überholmannöver, aber leider keine verbesserte Platzierung. Ein 6. Platz, ein heiles Auto und wieder eine Menge neue Details dazugelernt. Mehr war für dieses Rennen nicht zu erwarten.

Gratulation an den Euro Cup Sieger 2007 Colards Motorsport mit den Fahrern Richard Hay und Clive Richards

- Thomas Klein -  auch Photos