Team Zinner in Zandvoort unterwegs

Keine Pause gab es für das Team Zinner in der Formel BMW Deutschland. Unmittelbar nach dem Rennen im Rahmen der Formel 1 auf dem Nürburgring, ging es an die niederländische Nordseeküste. Dort fanden am 28. und 29. Juli 2007 in Zandvoort der 9. und 10. Lauf der Meisterschaft statt.

Mit der einzigen Dame im Feld, Marlene Dietrich, und dem 17-jährigen Luxemburger Samuel Curridor startete man das Rennwochenende vor 75.000 Motorsportfans. Im Vorfeld wurde von BMW Motorsport auch bekannt gegeben, dass die Formel BMW Deutschland und Formel BMW UK in der nächsten Saison zur Formel BMW Europe zusammen geschlossen werden und im Rahmen der Formel 1 fahren.

Eine Entscheidung, die Teamchef Michael Zinner begrüßt: „Schon auf dem Nürburgring war es eine besondere Atmosphäre. Es ist zwar noch etwas früh für Entscheidungen, aber wir planen auch mit dem Einstieg in die Formel BMW Europe."

Zunächst aber standen mit den Läufen in Zandvoort noch zehn Rennen aus. Marlene Dietrich kannte den Kurs zwar aus den Vorjahren mit dem VW Polo Cup, doch „es ist ein großer Unterschied zwischen Tourenwagen und Formelauto", so die 22-Jährige.

Samuel Curridor war beim freien Training erstmals auf dem 4,307 Kilometer langen Kurs. „Eine schöne Strecke mit vielen schnellen Kurven", war er sofort überzeugt und fuhr auf Anhieb die neuntschnellste Zeit im Feld. Beim zweigeteilten Qualifying am Nachmittag veränderten sich die Streckenbedingungen komplett und Samuel kam auf Platz 14 für Rennen 1 und Platz 16 für Rennen 2.

Beim Rennen am Samstag sollte dem Luxemburger dann kein Rennglück zur Seite stehen. Nach gutem Beginn wurde er unverschuldet in einen Unfall verwickelt und das Rennen war für ihn auf Platz zehn liegend beendet. Besser der Einsatz von Marlene Dietrich.

Die Mannheimerin kam auf Platz 16 und erklärte: „Das Potenzial des Autos war sehr gut und bei etwas weniger Verkehr wäre noch eine bessere Platzierung möglich gewesen. Ich fahre gerne in Zandvoort, wenn auch die wechselnden Wetterbedingungen direkt an der Küste nicht immer ideal sind!"

Und die Wetterbedingungen sollten am Sonntagmorgen wieder eine Rolle spielen. Es regnete in Strömen und die Piloten fuhren durch eine Regenwand. „Sicht war gleich Null", so Curridor und Dietrich unisono, die aber eine gute Leistung zeigten.

Die schnelle Dame fuhr in ihrem ersten Regenrennen in einem Formel-Fahrzeug und kam auf einen hervorragenden 18. Platz und sammelte Punkte für die Meisterschaft. Samuel Curridor fuhr hervorragend und lag nach drei Runden schon auf Platz zehn. So beendete er auch das Rennen, wurde aber zwei Stunden später auf Platz 12 zurück gesetzt, da er angeblich unter gelben Flaggen seine Fahrweise nicht „angemessen reduzierte".

Insgesamt wurden 12 Piloten derartig bestraft und fast alle erklärten es später gleich: Aufgrund der Witterungsverhältnisse gab es wenig Sicht und man sah die Warnungen zu spät. So auch Curridor: „Ich habe mich auf meinen Vordermann konzentriert und als ich dann die Signale sah, war es scheinbar schon zu spät…!"

Michael Zinner nach dem Rennen: „Ich bin mit beiden Piloten zufrieden. Marlene hat sich von Session zu Session gesteigert und für Samuel wäre es ein Platz in den Top 10 gewesen. Daran kann man beim nächsten Rennen anknüpfen."

Mit den Läufen 11 und 12 beginnt die zweite Hälfte der Saison in vier Wochen in der Magdeburger Börde. Diesmal wird man im Rahmen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft vom 24. bis 26. August 2007 in Oschersleben starten.

- Ralph Monschauer - auch Photos