Hockenheim. Das Warten hat ein Ende. Nach monatelangen Vorbereitungen gingen die 21 jungen Fahrer der Formel BMW Deutschland in ihr erstes Saisonrennen. Seine guten Leistungen aus dem Formel BMW Weltfinale in Bahrain bestätigte Marco Holzer (Bobingen/AM-Holzer Rennsport GmbH). Der 17 Jahre alte Bobinger siegte auf dem Hockenheimring vor Christian Vietoris (Lissendorf/Josef Kaufmann Racing) und Mika Mäki (FIN/Eifelland Racing). Als erfolgreichster Rookie stand Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg) auf dem Podium.
„Ich freue mich unglaublich", sagte Holzer, der sich nach einem guten Start sofort von Platz drei auf Position 1 nach vorn schob. Die härteste Attacke kam für ihn erst auf dem Siegerpodest. „Plötzlich schoss der Champagner von Christian direkt in mein Gesicht. Das hat so gebrannt, dass ich nachher halbblind ein Fernsehinterview geben musste", schnaufte Holzer. Große Freude machte sich auch beim Team an der Boxenmauer breit. „Ich hatte mindestens einen Puls von 170, als Marco gefahren ist", gestand Vater Ronald Holzer.
Zufrieden zeigte sich auch Pole-Sitter Vietoris: „Natürlich hätte ich heute lieber gewonnen, aber trotzdem ist es schön, erstmals auf dem Treppchen zu stehen." Über seinen vermasselten Start ärgerte sich Mäki. Der Finne fiel in der ersten Runde von Platz zwei auf Rang vier zurück. Seine Top-3-Platzierung verdankte er am Ende Stefano Coletti (MCO/ADAC Berlin-Brandenburg), der in Runde neun nach einem Auffahrfehler und einem spektakulären Überschlag im Kiesbett ausschied.
„Der Unfall von Coletti ereignete sich direkt in meinem Blickfeld. Zum Glück konnte er unverletzt aussteigen", erzählte Eng nach der Siegerehrung: „Beinahe wäre ich auch von der Strecke abgekommen, da ich kurzzeitig unkonzentriert war." Bester Formel BMW Junior war Nick de Bruijn (NLD/Josef Kaufmann Racing) auf dem vierten Platz. Auch die von BMW Motorsport geförderten Fahrer Josef Král (CZE/Micánek Motorsport – Brno) und Lokalmatador Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing) konnten mit den Plätzen acht und neun in die Punkteränge fahren.
1. Lauf, Platzierungen:
1. Marco Holzer (Bobingen/AM-Holzer Rennsport GmbH) 19:34.015,
2. Christian Vietoris (Lissendorf/Josef Kaufmann Racing) 19:37.303,
3. Mika Mäki (FIN/Eifelland Racing) 19:38.892,
4. Nick de Bruijn (NLD/Josef Kaufmann Racing) 19:42.271,
5. Sergio Perez Mendoza (MEX/ADAC Berlin-Brandenburg) 19:43.082,
6. Jens Höing (Berlin/GU-Racing Motorsportteam) 19:43.903,
7. Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg) 19:44.441,
8. Josef Král (CZE/Micánek Motorsport – Brno) 19:44.873,
9. Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing) 19:48,203,
10. Patrick Kronenberger (Friedrichshafen/Josef Kaufmann Racing) 19:49.674,
11. Tobias Hegewald (Waldbreitbach/ADAC Mittelrhein) 19:52.469,
12. Dominik Wasem (Seiboldsdorf/AM-Holzer Rennsport GmbH) 19:57.040,
13. Fabio Leimer (CHE/Team Rosberg) 20:00.918,
14. Christian Zacherl (München/AM-Holzer Rennsport GmbH) 20:01.310,
15. Devis Schwägli (CHE/Kath Racing) 20:04.078,
16. Oskar Paegle (RUS/Eifelland Racing) 20:12.468,
17. Yoshitaka Kuroda (JPN/ADAC Berlin-Brandenburg) 20:13.146,
18. Martin Ragginger (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg) + 1 Runde,
19. Maximilian Wissel (Hörstein/GU-Racing Motorsportteam) + 1 Runde,
20. Andrei Harnagea (ROM/GU-Racing Motorsportteam) + 1 Runde,
21. Stefano Coletti (MCO/ADAC Brandenburg Muecke) + 2 Runden. Pole Position: Vietoris. Schnellste Rennrunde: Marco Holzer 1:45.311 min. Streckenlänge: 50,314 km (11 Runden).
1. Lauf, Platzierungen Rookiewertung (Neueinsteiger Formel-Serie):
1. Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg), 2. Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing), 3. Patrick Kronenberger (Friedrichshafen/Josef Kaufmann Racing), 4. Fabio Leimer (CHE/Team Rosberg), 5. Christian Zacherl (München/AM-Holzer Rennsport GmbH), 6. Oskar Paegle (RUS/Eifelland Racing), 7. Maximilian Wissel (Hörstein/GU-Racing Motorsportteam), 8. Andrei Harnagea (ROM/GU-Racing Motorsportteam).
Meisterschaftsstand nach 1 von 18 Rennen:
1. Marco Holzer (Bobingen/AM-Holzer Rennsport GmbH, 20), 2. Christian Vietoris (Lissendorf/Josef Kaufmann Racing, 15), 3. Mika Mäki (FIN/Eifelland Racing, 12), 4. Nick de Bruijn (NLD/Josef Kaufmann Racing, 10) 5. Sergio Perez Mendoza (MEX/ADAC Berlin-Brandenburg, 8), 6. Jens Höing (Berlin/GU-Racing Motorsportteam, 6), 7. Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg, 4), 8. Josef Král (CZE/Micánek Motorsport – Brno, 3), 9. Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing, 2), 10. Patrick Kronenberger (Friedrichshafen/Josef Kaufmann Racing, 1).
Punktestand Rookiewertung:
1. Philipp Eng (AUT/ADAC Berlin-Brandenburg, 20), 2. Jens Klingmann (Leimen/Eifelland Racing, 15), 3. Patrick Kronenberger (Friedrichshafen/Josef Kaufmann Racing, 12), 4. Fabio Leimer (CHE/Team Rosberg, 10), 5. Christian Zacherl (München/AM-Holzer Rennsport GmbH, 8), 6. Oskar Paegle (RUS/Eifelland Racing, 6), 7. Maximilian Wissel (Hörstein/GU-Racing Motorsportteam, 4), 8. Andrei Harnagea (ROM/GU-Racing Motorsportteam, 3).
Hintergrund:
Die Formel BMW ist die weltweit führende Einsteigerklasse des Formel-Rennsports. 2006 wird die Serie in Deutschland, Großbritannien, Asien und den USA ausgetragen. Schon als 15-Jährige können Nachwuchspiloten mit dem hochmodernen Einheitsfahrzeug FB02 in den Automobilrennsport einsteigen.
Der Rennwagen ist seit der Saison 2002 am Start und setzt vor allem bei der Sicherheitstechnik Maßstäbe: Der Monoposto, von einem 140 PS starken BMW Motor auf bis zu 230 km/h beschleunigt, übertrifft die Sicherheitsanforderungen des internationalen Automobilverbandes FIA an seine Klasse und greift Formel-1-Standards auf. Eigens für die Formel BMW hat BMW Motorsport den Formel-Rettungs-Sitz FORS entwickelt. Auch das Sicherheitssystem HANS ist für alle Fahrer obligatorisch.
Die Formel BMW startet 2006 weltweit fünf Mal im Rahmen der Formel 1. Zu allen Serien gehören ein vielfältiges Ausbildungs- und Coachingprogramm sowie die Förderung aussichtsreicher Talente. Prominenteste Absolventen der Talentschmiede sind die Formel-1-Piloten Ralf Schumacher, Christian Klien und Nico Rosberg.
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: „Die Formel BMW bietet begabten Nachwuchsfahrern mehr als nur ein Auto. In unserem eigens für sie konzipierten Ausbildungs- und Coachingprogramm lernen sie alles, um sich in der großen Welt des Motorsports zu behaupten. So hat sich die Formel BMW aus dem Stand zur Top-Einsteigerklasse des weltweiten Formel-Rennsports entwickelt."
Vom 13. bis 16. Dezember 2005 wurde auf dem Bahrain International Circuit erstmals ein Formel BMW Weltfinale ausgetragen. Junge Rennfahrer aus den vier regionalen Formel BMW Serien traten gegeneinander an. Der Sieger Marco Holzer erhält eine Testfahrt beim BMW Sauber F1 Team.
- Dr. Anne Schildmacher-