Ereignisreiches Saisonfinale für Johannes Leidinger 21.10.2009: ADAC Procar Oschersleben Das Saisonfinale der ADAC Procar in Oschersleben war der letzte Auftritt Johannes Leidingers im Citroen C2 der Division 2. Nach seinem unverschuldeten Ausfall

ADAC Procar Oschersleben

Das Saisonfinale der ADAC Procar in Oschersleben war  der letzte Auftritt Johannes Leidingers im Citroen C2 der Division 2. Nach seinem unverschuldeten Ausfall am Saschsenring reiste er mit  einem frisch reparierten Fahrzeug in die Magdeburger Börde. Doch schon im ersten Rennen wurde er erneut unsanft von der Ideallinie gedrängt.  Danach setzte er alles daran, im letzten Rennen der Saison noch einmal Punkte zu sammeln.

Bei widrigsten Witterungsbedingungen trafen sich die Piloten der ADAC Procar am vergangenen Wochenende zur Abschlussveranstaltung der Saison 2009. Hochmotiviert reiste Johannes Leidinger an, denn nachdem das Rennen zuvor am Sachsenring für ihn bereits nach 400 Metern vorbei war, wollte er endlich wieder auf die Rennstrecke. „In diesem Jahr waren wir nicht gerade vom Glück verfolgt und jetzt möchte ich zumindest bei der letzten Veranstaltung noch einmal möglichst viele Kilometer auf der Rennstrecke absolvieren“, berichtete der Saarländer.

Das Wetter versprach bereits am Freitag viel Abwechslung und Spannung auf der Rennstrecke. Die Trainings absolvierten alle Piloten auf nasser Strecke bei Temperaturen um die 5°C, doch das war für Leidinger kein Problem. „Ich fahre gern bei Regen, aber hier in Oschersleben kann man sich  selten auf eine Voraussage verlassen. Das Wetter ändert sich extrem schnell“, wusste der 22-Jährige, der beide Trainings-Einheiten am Samstag ohne größere Probleme absolvierte. Das Team von Wheelspeed hatte offensichtlich nach dem Rennen am Sachsenring ganze Arbeit geleistet und den Citroen C2 wieder komplett gerichtet. „Zuerst waren wir nicht sicher, ob ich hier überhaupt starten kann und jetzt sind sogar die Zeiten ganz in Ordnung. In der Division 2 ist es wie immer sehr eng und es wird sicherlich auch ein spannendes Qualifying“, war sich Leidinger sicher.

Und damit sollte er Recht behalten. Das Qualifying, das am späten Samstag Nachmittag stattfand, war vor allem in der Division 2 spannungsgeladen – schließlich stand die Meisterschaftsentscheidung noch aus. „Interessant war es vor allem, weil es mit jeder Runde dunkler wurde. Ich bin meine erste Runde um 17.50 Uhr angetreten, da dämmerte es bereits und als das Qualifying zu Ende war, war es tatsächlich schon dunkel“, so Leidinger. Er beendete das Qualifying als Fünfter mit nur sechs Zehntel Rückstand auf den vor ihm Platzierten Sebastian Voges.

 „Das scheint in diesem Jahr meine Stammplatzierung im Qualifying zu sein, was aber auch einen Vorteil hat: Ich erwische meistens einen guten Start und kann so häufig Plätze gleich am Anfang gutmachen“,  erklärte der Rookie. Doch dazu kam es diesmal gar nicht. Kurz nach dem Start wurde er vom Division 1-Fahrer Oleg Petrishin von der Fahrbahn gedrängt, was wieder das vorzeitige Aus für das erste Rennen bedeutete. „Petrishin wurde in der Startaufstellung nach hinten versetzt.

Normalerweise treffen wir Division 2-Piloten und die deutlich schnelleren Division 1-Fahrzeuge selten so früh aufeinander. Aber er startete nur 3 Plätze vor mir und wollte offensichtlich schnell weiter nach vorn fahren. Das kann im Rennbetrieb manchmal passieren, aber ist für mich natürlich besonders ärgerlich, weil es nun genauso bei zwei Veranstaltungen passiert ist.“ Glücklicherweise war die Beschädigung des C2 nicht so stark wie am Sachsenring, so dass der Saarländer zum zweiten Rennen nach der Reparaturpause wieder antreten konnte.

Diesmal startete er wegen des Ausfalls in Rennen 1 vom letzten Startplatz auf die rund 3,7 Kilometer lange Strecke. Obwohl das Auto nach der Kollision mit Petrishin nicht mehr ideal lag, kämpfte Leidinger sich auf Platz fünf nach vorn. „Das war sicher kein tolles Rennen, aber ich habe versucht, das beste daraus zu machen. Ich habe schnell gemerkt, dass das Auto nicht richtig geht, was sicherlich ein Effekt des Zusammenstoßes im ersten Rennen war. Dafür waren die Zeiten mehr als akzeptabel, aber jeder wird sicher verstehen, dass ich mit dieser Veranstaltung nicht ganz glücklich war.“

Für Leidinger war es die letzte Veranstaltung im Citroen C2 der Division 2. Er beendet die Saison als 7. der Division und als 6. In der Rookie-Wertung. „Wir hatten eine schwere Saison, aber das Team war toll und hat super für mich gearbeitet. Und es gab viele Menschen, die mich über die ganze Saison unterstützt haben. Das bedeutet mir sehr viel und ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken.“ Über die Pläne für das kommende Jahr wollte Leidinger aber noch nicht sprechen, doch einen Hinweis gab er schon: „Ich werde der Procar treu bleiben!“

- Katharina Brüggmann - Photo Motorsportsconcept Schillinger