BMW Motorrad Motorsport - WSBK - Salt Lake City - Vorschau

Vereinigte Staaten von Amerika – Salt Lake City

28. – 30. Mai 2011  05. von 13 WM-Rennwochenenden


Das Team BMW Motorrad Motorsport reist nach Übersee: Im „Miller Motorsports Park“ in der Nähe von Salt Lake City (USA) findet die fünfte Runde der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2011 statt. Der Zeitplan verschiebt sich dort immer um einen Tag: Das erste Freie Training wird am Samstag (28. Mai) gestartet, die Rennen selbst werden am Montag (30. Mai) ausgetragen. Grund ist der „Memorial Day“, in den Vereinigten Staaten wird traditionell an jedem letzten Montag im Mai den im Krieg gefallenen Soldaten gedacht.


An den ersten vier Rennwochenenden der Saison hat das Team BMW Motorrad Motorsport bereits insgesamt 130 Weltmeisterschafts-Punkte gesammelt. In der Konstrukteurswertung, für die nur das jeweils beste Rennergebnis zählt, belegt BMW mit 101 Punkten den vierten Platz. In der Fahrerwertung liegt Werksfahrer Leon Haslam (GBR) mit 84 Zählern auf dem sechsten Rang, sein Teamkollege Troy Corser (AUS) ist Elfter mit 46 Punkten.


Nach dem vergangenen Rennwochenende in Monza (ITA) hat BMW Motorrad Motorsport zwei Tage lang im italienischen Misano getestet. Die beiden Werkspiloten Troy und Leon sowie BMW Motorrad Testfahrer Steve Martin (AUS) fanden dort perfekte Wetterbedingungen vor. Das Team arbeitete an einigen Neuerungen für die nächsten Läufe. Es nutzte die beiden Tage zudem zur Vorbereitung auf das Rennwochenende in Misano, das nach Salt Lake City als nächstes im Kalender steht.

 

Leon Haslam:

„Salt Lake City ist immer ein tolles Rennen. Es ist klasse, in den USA zu fahren, und vor allem am ‚Memorial Weekend’ herrscht dort eine großartige Atmosphäre. Der Kurs selbst ist recht eigen, das Layout bietet eine gute Mischung aus allem. Die Strecke ist schwierig zu fahren, und man muss dort richtig kämpfen. Ich bin gerne dort und freue mich schon sehr darauf, mit der BMW S 1000 RR auf diesen Kurs zu gehen.


Der Test in Misano war gut, wir konnten uns durch ein umfangreiches Programm arbeiten. Zudem haben wir eine gute Abstimmung für die dortige Strecke gefunden. Das ist wichtig, da in Misano das nächste Rennwochenende nach den USA stattfindet.


Bei den Rundenzeiten waren wir ganz vorn mit dabei, vor allem auf Rennreifen. Insgesamt konnten wir dort sehr viel erledigen. Meinem gebrochenen Zeh geht es wieder gut. Wir hatten ein paar Tage frei, an denen ich trainiert habe. Und in den USA werde ich keinerlei Probleme haben.“

 

Troy Corser:

„Ich hoffe, dass wir auf die beiden soliden Ergebnisse von Monza aufbauen, weiter Druck machen und in Salt Lake City um das Podium kämpfen können. Im vergangenen Jahr hatten wir dort ein paar kleinere Schwierigkeiten, die uns etwas ausgebremst haben. Aber jetzt fühlt sich das Bike wesentlich besser ausbalanciert an. Und ich bin optimistisch, dass wir dieses Mal erfolgreicher sein werden.

Ich fahre gern auf dieser Strecke. Sie ist recht technisch und schnell. Der Kurs hat in manchen Bereichen Ähnlichkeiten mit Assen und Monza, deshalb freue ich mich schon darauf. Und ich bin gespannt, was wir dort erreichen können.“

 


Bernhard Gobmeier, BMW Motorrad Motorsport Direktor:


„Salt Lake City ist eine interessante Strecke. Wir fahren dort in einer recht großen Höhe. Das ist für uns gut, da unsere BMW S 1000 RR mehr Leistung hat als andere Bikes. Die Höhe sollte auf unsere Motorräder keine besonders negative Auswirkung haben.


Wir haben in der Zwischenzeit auch sehr viel am Fahrwerk gearbeitet. Wir hatten einen viel versprechenden Test in Misano, bei dem wir ein umfangreiches Programm abarbeiten konnten. Wir reisen also sehr zuversichtlich in die USA.“



Hintergrund: 


Der „Miller Motorsports Park“ zählt zu den modernsten Motorsport-Anlagen Nordamerikas. Er liegt etwa 30 Fahrminuten von Salt Lake City, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Utah, entfernt. Die Stadt an der Süd-Ostküste des „Great Salt Lake“ hat rund 180.000 Einwohner und gilt wie der gesamte Bundesstaat Utah als Zentrum des Mormonentums.


Eröffnet wurde der „Miller Motorsports Park“ im Jahr 2006. Seitdem sind dort amerikanische Motorradserien und die American-Le-Mans-Series (ALMS) regelmäßig zu Gast. Rund um die 4,907 Kilometer lange Rennstrecke ist zudem ein großes Motorsport-Zentrum angesiedelt. Im „Performance Training Center“ können Interessierte ihre Fahrfähigkeiten verbessern, bevor sie im „Larry H. Miller Museum“ einige der spektakulärsten Rennfahrzeuge der Welt bewundern.


Die FIM Superbike-Weltmeisterschaft gastiert seit 2008 im „Miller Motorsports Park“. Die dortigen Rennen finden jedes Jahr am „Memorial Day“ statt, dem letzten Montag im Mai. Dieser Gedenktag geht auf den amerikanischen Bürgerkrieg zurück. An diesem Tag werden Friedhöfe und Gedenkstätten besucht, und die US-Flagge wird bis Mittag auf Halbmast gehisst. Am „Memorial Wochenende“ findet traditionell auch ein weiteres motorsportliches Großereignis in den USA statt: das berühmte Autorennen Indianapolis 500, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert.


Ein besonderer Faktor in Salt Lake City ist die große Höhenlage von rund 1.350 Metern über dem Meeresspiegel. In dieser Höhe kommt der Motorleistung eine große Bedeutung zu. Zudem ist Haftung auf dieser Rennstrecke Mangelware. Das Bike muss speziell abgestimmt werden, um so viel mechanischen Grip wie möglich zu erzeugen. Eine Herausforderung sind auch die zahlreichen Richtungswechsel im Infield, bei denen das Motorrad perfekt reagieren muss.



- Benjamin Titz-