David Hauser startet beim EM-Bergrennen Col St Pierre (F) 08.04.2013: « Ich kann es kaum noch erwarten, nach diesem langen Winter endlich wieder an den Start eines Bergrennens

« Ich kann es kaum noch erwarten, nach diesem langen Winter endlich wieder an den Start eines Bergrennens zu rollen und freue mich riesig auf den ersten Schlagabtausch mit meinen europäischen Konkurrenten. »


 Am kommenden Wochenende ist es nun soweit. Die 5,280 km lange Strecke am Col St Pierre mit einem Höhenunterschied von 345 m bildet den Auftakt zur diesjährigen Berg-Europameisterschaft und wird zugleich als zweiter Lauf zur französischen Bergmeisterschaft gewertet.


In dem kleinen Städtchen Saint-Jean-du-Gard inmitten der Cevennen, rund 25 km süd-westlich von Alès und 60 km nördlich von Nîmes, trifft sich die Crème de la crème der europäischen Berg-Elite und wird versuchen, den Streckenrekord von Europameister Simone Faggioli zu unterbieten, den dieser 2011 in 2:23,548 min. aufgestellt hatte.


Der Italiener im Osella-Zytek Fa30 geht nach seinen Gesamtsiegen 2011 und 2012 auch bei der 40. Jubiläumsausgabe des Bergrennens am Col St Pierre als Favorit ins Rennen, muss sich aber vor seinen beiden jungen Schweizer Markengefährten Joel Volluz und Julien Ducommun, deren Landsmann Eric Berguerand (Lola-Cosworth Fa99), sowie natürlich den schnellsten Fahrern der französischen Meisterschafts wie dem inzwischen dreifachen Titelträger Nicolas Schatz, der am vergangenen Sonntag im neuen 4 Liter-Norma-BMW V8 das Auftaktrennen seiner Landesmeisterschaft in Bagnols-Sabran mit neuem Streckenrekord klar dominierte und am Col St Pierre im Jahre 2010 den Gesamtsieger stellte, Sebastien Petit im Reynard-Mugen 95D F3000, Alban Thomas im Reynard-Mugen Nippon oder auch Cyrille Frantz im Osella-BMW V8 in Acht nehmen.


Natürlich hofft David Hauser, in diesem erlesenen Spitzenfeld möglichst weit nach vorne zu fahren. 2011 hatte er hier im PS-schwächeren Dallara-Mercedes Formel 3 neben dem klaren Klassensieg gerade noch den für viele Beobachter überraschenden Sprung in die Top10 geschafft, im Vorjahr beim allerersten Bergeinsatz des Dallara GP2 sprang auf Anhieb hinter Faggioli, Schatz und Thomas der 4. Gesamtrang heraus.


« Wir haben über Winter und bei rezenten Testfahrten in Chambley (nahe Metz) einiges am Fahrwerk und der Aerodynamik verbessert, sodass der GP2 nun besser für die meist etwas holperigen Bergrennstrecken abgestimmt ist.


Auch haben wir versucht, das Gewicht des gegenüber den Konkurrenzfahrzeugen um einiges schwereren Fahrzeugs etwas herunterdrücken, was jedoch aufgrund der extrem sicheren Bauweise des GP2 kein leichtes Unterfangen darstellt. »


Die Strecke am Col St Pierre liegt dem in Paris studierenden Wormeldinger eigentlich recht gut : « Der untere Teil ist mit einigen recht engen Haarnadelkurven gespickt, danach folgt dann eine kilometerlange Anreihung schneller Mutkurven die ‘Corniche des Cévennes’ hoch. Gerade solch schnelles Geschlängel liegt meinem Dallara GP2 eigentlich recht gut. »


Im Feld der insgesamt rund 20 Dreiliter-Einsitzer (F3000, FNippon, Osella Fa30….) trifft Hauser in Südfrankreich übrigens auch auf seine beiden Luxemburger Landsleute Guy Demuth (Osella Fa30) und Tommy Rollinger (Lola-Zytek B02-50 F3000).


Neben Col St Pierre stehen mit Trento (Italien), Glasbach (Deutschland), Mont-Dore (Frankreich) und St Ursanne-Les Rangiers (Schweiz) mindestens vier weitere der insgesamt 13 EM-Läufe auf dem vorläufigen Terminkalender des 23-Jährigen, der im Vorjahr bei nur vier EM-Starts immerhin noch den 10. Schlussrang der Europameisterschaft belegt hatte.


In Luxemburg wird man David Hauser am 4./5. Mai in Eschdorf am Start sehen, während sein jüngerer Bruder Gary dieses Jahr auf einem weiteren Dallara GP2 die BossGP-Serie auf der Rundstrecke bestreitet (Saisonstart beim « Hockenheim-Historic » am Wochenende des 19.-21. April).



- Patrick Weber -