Vierter Saisonsieg für Gary Hauser in Monza

Vierter Saisonsieg für Gary Hauser in Monza

01.10.2013: Nachdem er diese Saison bereits auf dem Red Bull Ring (Österreich), dem Eurospeedway




Nachdem er diese Saison bereits auf dem Red Bull Ring (Österreich), dem Eurospeedway Lausitz (Deutschland) sowie im belgischen Zolder triumphiert hatte, konnte Gary Hauser am Sonntag im Königlichen Park von Monza seinen vierten Saisonsieg 2014 in der BOSS GP feiern, dies vor mehreren tausend Tifosi, die in Scharen ins Autodrom gepilgert waren, um sich insbesondere an den extrem spektakulären Rennen der NASCAR-Euroseries zu erfreuen.


Bereits im Qualifying am frühen Samstagnachmittag konnte sich der Fahrer von Racing Experience hervortun, indem er die zweitschnellste Zeit fuhr, wobei er den 5,793 km langen, ultra-schnellen Rundkurs in Monza, der alljährlich eine der Hochburgen des Formel 1-Kalenders darstellt, in 1.35,513 min. zurücklegte, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 218,35 km/h entspricht, wobei Garys Datenaufzeichnung eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h angibt :


 « Ich bin nie zuvor so schnell gefahren, das ist schon beeindruckend, wenngleich mir die Strecke eigentlich nur mäßig gefällt und sich auch als weniger anstrengend herausstellte als beispielsweise der Circuit Paul Ricard in Le Castellet, wo wir vor genau einem Monat unterwegs waren. »


Zum ersten Rennen am frühen Samstagabend – das mit rund einer halben Stunde Verspätung auf den ursprünglichen Zeitplan bei kaum noch akzeptablen Lichtverhältnissen über die Bühne ging – konnte Gary demnach aus der ersten Startreihe an der Seite des Trainingsschnellsten Marijn van Kalmthout aus den Niederlanden im Benetton Formel 1 starten, der in 1.34,027 die Pole Position herausgefahren war.


Ein erstes Rennen, das der Österreicher Peter Milavec, im bärenstarken Panoz ChampCar aus der zweiten Startreihe aus gestartet, bereits in der allerersten Schikane (« prima variante ») mit der Brechstange gewinnen wollte, ein Manöver bei dem er in den Benetton von Van Kalmthout hineinschlitterte, sodass dieser sich drehte, was wiederum Gary Hauser zwang durchs Gras auszuweichen, um nicht in das unerwartete Hindernis zu knallen.


Hinter dem Monegassen Marco Faggionato im Dallara GP2 und dem Tyrrell Formel 1 des Australiers Phil Stratford, der ebenfalls den Fluchtweg hatte benutzen müssen, musste sich Gary vorerst als Vierter einreihen, während vorne der als Fünfter gestartete Österreicher Ingo Gerstl auf und davon eilte, der als einziger aus dem Spitzenfeld eine Lücke gefunden hatte.




Nachdem Stratford und Hauser rasch an Faggionato vorbeiziehen konnten, musste sich Gary einige Kurven gedulden, bevor er sich am Tyrrell des Australiers vorbeischieben konnte und die Verfolgung Gerstls aufnehmen konnte, dessen Vorsprung rapide angewachsen war.


Schlimmer noch, von hinten eilte nun wieder der blaue Benetton von Van Kalmthout heran, der sich nach seinem Dreher praktisch wieder durch das gesamte Feld nach vorne kämpfte und dessen beeindruckende Aufholjagd auch vor dem roten Dallara GP2 des jungen Luxemburgers nicht halt machte :


« Sobald er mich einholte ließ ich ihn ohne große Gegenwehr vorbei, um ja keine Kollision zu riskieren. Ich wusste ja eh, dass gegen die Power seines Judd-Motors auf dieser ultraschnellen Strecke kein Kraut gewachsen wäre. »


Gary beendete so das Rennen auf dem guten 3. Platz und durfte so ein weiteres Mal wie so oft schon diese Saison aufs Zielpodest steigen.


War der Renn-Samstag bei sehr guten Witterungsbedingungen verlaufen, so waren die Wettervorhersagen mit angesagtem Dauerregen für Sonntag wenig verheißungsvoll. Und wirklich schien heftiger Regen am Frühmorgen vor dem Start der ersten Rennen des Tages die Mannschaft von Racing Experience in ihrer Entscheidung zu bestätigen, auf ein Regen-Setup zu setzen.


« Wir haben unter anderem auch die Getriebeübersetzung geändert, was beim GP2 recht kompliziert und zeitintensiv ist und es unmöglich macht, bis zum letzten Moment zu warten.


Da muss man halt leider pokern. », erklärte Christian Hauser, Garys Vater und Teamchef mit sorgenvollem Blick gen wolkenbehangenem Himmel, aus dem freilich seit dem Start des ersten morgendlichen Rennens des vollgestopften Rennprogramms kein einziger Regentropfen mehr gefallen war, was es der Strecke inzwischen erlaubt hatte abzutrocknen.


Doch kurz nach dem Schlagen der Mittagsglocken der Kirche von Monza sollte eine erneute Regenschauer die Gemüter im Team wieder erhellen : die Wahl des Regen-Setups erwies sich nun doch als richtig. Denn beim Start des 2. Rennens der « big open single-seaters » (große offene Einsitzer-Formelwagen) war die Strecke immer noch nass und sehr rutschig.


Während der Sieger vom Vortag, Ingo Gerstl, mit technischem Defekt in der Startaufstellung hängenblieb, konnte sich Gary Hauser gleich auf den ersten Rennmetern im Windschatten des Benetton von Leader Van Kalmthout festsetzen, um diesen schließlich gegen Mitte des Rennens am Ausgang der mythischen « Parabolica », der langgezogenen Rechtskurve vor der Start-und-Ziel-Geraden, zu überholen.




Mit viel Talent allen auf der besonders in den Schikanen weiterhin extrem schmierigen Strecke lauernden Gefahren trotzend eilte der 21-jährige Student der Wirtschaftswissenschaften somit seinem vierten Saisonsieg entgegen, um am Ende nach 25 Minuten Renndauer einen beachtlichen Vorsprung von 12,472 Sekunden auf den jungen Polen Jakub Smiechowski, dem Newcomer im Feld der BOSS GP, der am kommenden 11. Oktober seinen 22. Geburtstag feiern wird und es noch geschafft hatte, seinen Dallara GP2 vor den Benetton von Van Kalmthout zu schieben, der zum Rennenende zu auf der immer noch feuchten Strecke deutlich abbaute.


Unter dem Beifall eines extrem begeisterungsfähigen Publikums durfte Gary Hauser somit ein zweites Mal an diesem Wochenende aufs Siegerpodium, diesmal allerdings aufs oberste Treppchen, dies zu den Tönen der Luxemburger Nationalhymne, die zum ersten Mal in der Geschichte des Motorsports im « Königlichen Park von Monza » erhallte.


In der Hoffnung, dass die « Hémecht » auch in zwei Wochen (12./13. Oktober) in Magny-Cours in der französischen Nièvre zu Ehren kommen wird.


- Patrick Weber -  Photos Michael Kavena

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01.10.2013 / MaP

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