Bergrennen Turckheim (F) am kommenden Wochenende : Die Anreise lohnt

02.09.2005: Bergrennen Turckheim (F) am kommenden Wochenende : Die Anreise lohnt

Mit 169 eingeschriebenen Fahrzeugen, dazu noch einmal rund 2 Dutzend Historischer Rennwagen, ist das Bergrennen Turckheim im Elsass, nur wenige Kilometer von Colmar entfernt, erneut erstklassig besetzt.

Obwohl der Klassiker bereits seit dem Vorjahr nicht mehr zur Berg-EM gewertet wird, tragen besonders die Wertungen zur französischen Bergmeisterschaft, sowie zum deutschen Sportwagen-Cup zu einem qualitativ hochwertigen Starterfeld bei. Als Favorit auf den Gesamtsieg geht Vorjahressieger Lionel Regal im Reynard 96D Mugen F3000 an den Start. Der 30-Jährige steht inzwischen erstmals in seiner Karriere als französischer Bergmeister fest, dürfte aber vor allem auch den eigenen Streckenrekord für die 5,95 km lange Strecke mit einem Höhenunterschied von 370 m von 2:29,455 aus dem Vorjahr im Visier haben.

Nach dem schweren Unfall von seinem Erzrivalen Bernard Chamberod vor 2 Wochen in Chamrousse, bei dem der Vorjahres-Meister nach der Zieldurchfahrt des 2. Laufs auf verregneter Piste von der Strasse abkam und seinen Reynard 92D F3000 schwer beschädigte, selbst jedoch mit verhältnismässig leichten Verletzungen davon kam, muss Regal beim vorletzten Lauf zur französischen Bergmeisterschaft vor allem den gleichaltrigen Sebastien Petit im Reynard 94D Cosworth F3000 im Auge behalten. Der französische Vize-Meister aus dem Vorjahr, damals noch im Osella-Sportwagen unterwegs, möchte unbedingt die Saison 2005 mit wenigstens einem Gesamtsieg bei einem Meisterschaftslauf abschliessen, in Turckheim bietet sich ihm dazu nun die vorletzte Gelegenheit.

In Abwesenheit von Chamberod will aber auch der Vorjahres-Gesamtdritte in Turckheim und Gesamtsieger des diesjährigen „Memorial José Renato Chartier" im belgischen Grandcourt Ende Juli, Fabien Frantz im ex-Arnold Wagner-Reynard 95D, die Saison nach seinem schweren Crash in La Pommeraye, mit einem Erfolgserlebnis abschliessen.

Doch auch das extrem starke Sportwagenfeld könnte am Ende einen Podiumsfahrer hervorbringen. Nachdem in Chamrousse die beiden Erzrivalen Alain Castellana (Norma M21 BMW 3L CN) und Eric Pernot (Osella PA20S BMW 3L) vom Wetter begünstigt die beiden ersten Gesamtränge vor Chamberod und Regal belegt hatten, wird dieses Duell, bei dem es auch um den 3. Endrang hinter Regal und Chamberod in der französischen Meisterschaft geht, erneut einer der Höhepunkte sein. Doch auch Cyrille Frantz möchte im Osella PA20S BMW 3L CN endlich wieder an seine Siegesserie von 2003 anknüpfen.

Gespannt sein darf man natürlich, wie sich die Fahrer des deutschen Sportwagen-Cups gegen die französische Sportwagenelite aus der Affäre ziehen kann. Besonders natürlich der fünffache deutsche Bergmeister Herbert Stenger im Stenger-Eigenbau CN BMW kennt Turckheim von früheren EM-Starts bestens, doch auch sein Erzrivale Uwe Lang (Osella PA20 BMW) war in seiner F3-Zeit mehrfach im Elsass am Start. Patrick Zajelsnik im Osella PA20S hat sich im Laufe der Saison zu einem ernst zu nehmenden Rivalen für das Duo Stenger-Lang gemausert, und auch der Schweizer Marcel Steiner, Sohn von ex-Eschdorf-Sieger Heinz, ist im Martini Mk77 BMW nicht zu unterschätzen.

Insgesamt 22 Sportwagen der Gruppen CN und C3 gehen in Turckheim an den Start.

Im insgesamt 35 Autos umfassenden Feld der Formelwagen sind neben den bereits erwähnten F3000-Favoriten Regal, Frantz und Petit auch Neuling Nicolas Capmal im Dallara-Nissan, das starke F3-Feld mit u.a. Alain Colomeda im Dallara 303 Mercedes sowie die 1600er Formel 2 von Alban Thomas (Duqueine) und Benoit Perrin (Martini Mk69) zu beachten.

Auch bei den Tourenwagen wird in Frankreich traditionsgemäss spektakulärer Bergrennsport geboten. Um den Tagessieg der „Geschlossenen" kämpfen hier wie gehabt ex-Formel 2-Spezialist Christian Debias (Opel Astra Silhouette), ex-Europameister Françis Dosières (BMW 320i STW), Bernard Chamot im Renault 5 Maxiturbo sowie Roger L’Hermet im eigenwilligen Scora AMD. Doch auch Jean-Pierre Prevot im Porsche 935 RSR, Yannick Poinsignon im CG Simca, Pierre Bukowski im Marcadier Barzoï, der Opel Vectra STW von Jacky Marcellino, der Peugeot 306 Kitcar von Jean-Luc Fritsch sowie die Gruppe A-BMW M3 von Fréderic Collin und Maxime Goettelmann gelten als Augenweide. Bei den Serientourenwagen der Gruppe N sind derweil nicht weniger als 9 BMW M3 genannt, angeführt von Pascal Cat, Remy Baby, Fabrice Marchal und Dominik Gillet. Das BMW-Feld aufmischen wollen hier vor allem Eric Faullummel im Ford Escort Cosworth und Jerôme Janny im Seat Leon Cupra R.

Im Feld der GT-Fahrzeuge sticht der Dreikampf zwischen Eric Bonjean, Dominique Vuillaume (beide Porsche 964 RS) und ihrem Markenkollegen Georges Soutrenon hervor, doch auch der Ferrari F355 von François Rinaldi, die beiden BMW Z3 M Coupé von Michel Lamiscarre und Jacques Jantzi, sowie die Porsche 996 GT3 von Fred Gysler (Schweiz) und André Millet bestechen durch ihre saubere Vorbereitung. Gespannt sein darf man hier, wie sich der Luxemburger Romain Theissen im Porsche gegen die französischen GT-Spezialisten aus der Affäre zieht.

Theissen dürfte sich in Turckheim definitiv den Luxemburger Vize-Meistertitel sichern, derweil Guy Demuth im Lola F3000 bereits als Meister feststeht und in Turckheim nicht an den Start geht.

Weitere Luxemburger im Feld sind der frisch gebackene Slalom-Meister Lio Martinelli im Renault Clio RS Cup, die Leaderin im Espoirs-Championnat sowie der Coupe des Dames, Joëlle Wiltgen, sowie Jean-Paul Uhres im Opel Corsa. Die ebenfalls genannten Gilles Bruckner (Ford Fiesta ST Cup) und Frank Maas (Reynard F3000) werden derweil aller Voraussicht nach nicht an den Start gehen können.

Der Start zum ersten der 3 Rennläufen (nur die Bestzeit wird gewertet) erfolgt bereits am Sonntagmorgen um halb 8 Uhr, die Trainingsläufe starten am Samstag um 12.30 Uhr.

- Patrick WEBER -

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02.09.2005 / MaP

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