Erneuter Etappensieg für Volkswagen bei der Rallye Dakar: Carlos Sainz/Michel Périn (Spanien/Frankreich) gewannen nach ihrem Erfolg am Vortag auch die 13. von 15 Etappen des Wüsten-Klassikers, ein 458 Kilometer langes Teilstück von Kayes in Mali nach Tambacounda im Senegal. Für Sainz war es bereits der vierte Etappensieg, für Volkswagen der achte der 29. Rallye Dakar. Die spanisch-französische Fahrerpaarung war im Race Touareg 26 Sekunden schneller als der französische Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel, der die Gesamtwertung anführt.
Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) erreichten in einem weiteren Race Touareg mit 2.18 Minuten Abstand auf den schnellen und staubigen Laterit-Strecken Platz drei der Tageswertung. Damit bleiben sie als Fünfte der Gesamtwertung bestes Volkswagen Team im Feld. Zwei Positionen dahinter liegt das portugiesisch-deutsche Gespann Carlos Sousa/Andreas Schulz im einem Race Touareg aus dem Lagos Team, dem die viertbeste Zeit in der Tageswertung gelang.
Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Südafrika/Deutschland) belegten am Freitag mit 10.37 Minuten Rückstand den zehnten Platz in der Etappenwertung. Sie bestritten die Prüfung als 22. Auto auf der Strecke und hatten im Staub der zuvor gestarteten Fahrzeuge fast keine Überholmöglichkeiten. In der Gesamtwertung verbesserte sich das Duo dennoch um eine Position auf den elften Rang.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Das 13. Teilstück verlief mit einem weiteren Etappensieg sowie den Plätzen drei, vier und zehn gut für Volkswagen. Die Prüfung war hart, die Strecke mit vielen tiefen Löchern übersät. Die Fahrer bestätigten, dass das Fahrwerk auch auf diesem Untergrund gut arbeitet. Das Team wendet jeden Tag viel Ehrgeiz auf, um die Autos optimal vorzubereiten. Unsere Planung, die wir vor der Rallye erstellt haben, zahlt sich dabei voll aus, denn unsere Ressourcen werden sinnvoll eingesetzt."
#301 - Giniel de Villiers (RSA), 10. Platz Tages- / 11. Platz Gesamt-Wertung
"Wir starteten von Platz 22. Auf einer so schnellen Prüfung gibt es im Staub der Vordermänner keine Chance zum Überholen. Wir sind kein Risiko eingegangen und fuhren die Prüfung bei vernünftigem Tempo zuende. Unterwegs haben wir bei Krzysztof Holowczyc angehalten, der einen schweren Überschlag hatte."
#303 - Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 9. Platz Gesamt-Wertung
"Ich freue mich über unseren erneuten Etappensieg. Er ist auch Geschenk an Michel zum Geburtstag für seine tolle Arbeit. Das war ein guter Tag, obwohl die Bedingungen sehr schwierig waren. Die Navigation auf der 13. Etappe war knifflig, denn es existierten sehr viele Parallelpisten, auf denen man sich leicht verfahren konnte. Zudem steuerten wir das erste Auto auf der Strecke."
#305 - Mark Miller (USA), 3. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Platz drei ist in Ordnung, denn heute ging es wiederum eng zwischen den Bäumen entlang und wir fuhren ewig im Staub anderer Fahrzeuge. Zuerst folgten wir Nasser Al-Attiyah, den wir überholen konnten, doch an Nani Roma kamen wir nicht vorbei. Dann unterlief uns ein Navigationsfehler an einer Stelle, an der sich auch einige andere Konkurrenten verirrt haben."Aus dem Volkswagen Biwak
- Schnorchel zum Tauchen: Für die obligatorischen Wasserdurchfahrten der Rallye Dakar hat Volkswagen für den Motor Schnorchel vorbereitet, die entlang der rechten A-Säule bis zum Dach verlaufen. "Was die Ansaugluft des Motors betrifft, erhöht sich die Watfähigkeit somit um 50 Zentimeter auf rund 1,50 Meter", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.
-Sand-Kuchen: Michel Périn feiert am 19. Januar seinen Geburtstag im Biwak in Tambacounda. Am Abend der 13. Etappe beglückwünscht das Team ihn mit Kuchen. Lange Zeit zum Feiern gönnt sich Périn aber nicht. "Das Roadbook für die vorletzte Etappe hat Vorrang. Schließlich ist die Strecke von Tambacounda nach Dakar zwar kurz aber schwierig", so Périn, der 50 Jahre alt wird.
- Abschied vom Camping: Nach 13 Nächten im Zelt kehrt das Team von Volkswagen Motorsport in die Zivilisation zurück. In Tambacounda übernachtet die Mannschaft ein letztes Mal im Zelt. Wenn der Rallye-Tross am Samstagnachmittag in Dakar eintrifft, freuen sich die 78 Teammitglieder zum ersten Mal seit der Abreise aus Portugal auf ein weiches Hotelbett und eine Badewanne.
- Premium-Diesel in der Wüste: Erstmals versorgte Aral als Technologiepartner das Werksteam von Volkswagen während der Rallye Dakar mit dem Premium-Kraftstoff Aral ultimate Diesel. Für die Betankung der Fahrzeuge von Volkswagen war eine logistische Meisterleistung notwendig: Insgesamt 220 Fässer Aral ultimate Diesel mussten rechtzeitig in die jeweiligen Biwaks entlang der Strecke transportiert werden. Der Transport der ersten 30 Fässer mit Aral ultimate Diesel in die portugiesische Hauptstadt Lissabon war mit Hilfe von Logistik-Partner DHL eine vergleichsweise einfache Aufgabe.
Weitaus schwieriger gestaltete sich die Lieferung in die afrikanischen Länder Marokko und Mauretanien. In Remscheid wurden die Fässer mit Aral ultimate Diesel befüllt und ab Hamburg und Rotterdam mit Containerschiffen auf die Reise Richtung Afrika geschickt.
Vor Marokko und Mauretanien mussten die Container auf kleinere Küstenboote verladen werden, die dann letztendlich die Fässer in die Häfen transportierten. Ein Siegel auf jedem einzelnen Fass garantierte dem Team von Volkswagen schließlich, dass es genau auf den Kraftstoff zurückgreifen konnte, auf den die Dieselaggregate der Volkswagen Race Touareg 2 abgestimmt sind.
Drei Fragen an Teamarzt Dr. Ekkehard Martin
Worin bestehen die Aufgaben eines Mediziners bei der Rallye Dakar?
"Ich mache eine Rundumbetreuung für die Mannschaft - als Hausarzt und Sportmediziner und für die Erstbehandlung von Notfällen. Wichtig ist auch, zu vermeiden, dass sich kleine Verletzungen unter den gegebenen Umständen in der Wüste verschlimmern. Insgesamt muss ich die Einsatzfähigkeit aller Teammitglieder gewährleisten - insbesondere natürlich der Fahrer."
Worauf kommt es bei der Betreuung der Fahrer besonders an?
"Die Piloten sind aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen im Cockpit auch bei kleineren Unpässlichkeiten eingeschränkt. Meine Aufgabe ist, die Leistungsfähigkeit im Fahrzeug zu erhalten. Ich behandele beispielsweise Erkältungen schon im Anfangsstadium, damit sie nicht erst ausbrechen. Oder ich gebe Augentropfen gegen den Staub und kümmere mich gemeinsam mit den Physiotherapeuten um die Wirbelsäulen-Beschwerden, die durch die extremen Belastungen im Cockpit auftreten. Dafür stehe ich vor und nach den Wertungsprüfungen sofort mit den Fahrern und Copiloten in Kontakt und frage nach, ob es irgendwelche Probleme gibt."
Worin bestand der Reiz der Aufgabe, das Werksteam von Volkswagen zu begleiten?
"Ich wollte die Arbeit der Mannschaft erleben und ein Teil dieses Spitzenteams sein. Es war auch eine einzigartige Möglichkeit, Regionen Afrikas kennen zu lernen, die man als Tourist nicht besuchen würde."
Stand nach Etappe 13, Kayes (ML) - Tambacounda (SN); 260/458 km WP 12/Gesamt
1. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution;
2:30.48 Std. (2.); 43:13.22 Std.
2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F); Mitsubishi Pajero Evolution;
2:35.34 Std. (6.) + 11.15 Min.
3. Jean-Louis Schlesser/Arnaud Debron (F/F); Schlesser Buggy;
2:35.33 Std. (5.) + 1:38.47 Std.
4. Nasser Al-Attiyah/Alain Guehennec (QT/F); BMW X3;
2:42.29 Std. (10.) + 2:09.45 Std.
5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/RSA); Volkswagen Race Touareg 2;
2:32.40 Std. (3.) + 2:17.47 Std.
6. Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (J/F); Mitsubishi Pajero Evolution;
2:46.07 Std. (15.) + 2:42.29 Std.
7. Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D); Volkswagen Race Touareg 2;
2:35.25 Std. (4.) + 5:20.58 Std.
8. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA); Hummer H3;
2:41.09 Std. (11.) + 7:13.18 Std.
9. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F); Volkswagen Race Touareg 2;
2:30.22 Std. (1.) + 7:37.14 Std.
10. Stéphane Henrard/Brigitte Becue (B/B); Buggy Volkswagen;
2:51.37 Std. (21.) + 8:12.28 Std.
11. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/D); Volkswagen Race Touareg 2;
2:40.59 Std. (10.) + 8:55.58 Std.
Und so geht's weiter.
Samstag, 20. Januar, Tambacounda (SN) - Dakar (SN): 225 km WP/576 km Gesamt. Die letzte lange Wertungsprüfung der Rallye Dakar vor dem Eintreffen in Dakar hat es in sich: Die teils kurvigen und teils sehr schnellen Schotterstrecken im Senegal erfordern eine perfekte Navigation. Am Nachmittag treffen die Teilnehmer in der senegalesischen Hauptstadt Dakar ein, wo zahlreiche Freunde und Familienangehörige warten.
Die Rallye Dakar im TV
19. Januar 22:00 - 22:45 Uhr Eurosport Highlights, live aus dem Biwak
20. Januar 19.00 - 19.20 Uhr ZDF heute
20. Januar 22:00 - 22:45 Uhr Eurosport Highlights, live aus dem Biwak
21. Januar 19.00 - 19.20 Uhr ZDF heute
21. Januar 22:00 - 22:30 Uhr Eurosport Highlights
Öffentliche Website zum Volkswagen Dakar-Einsatz: www.volkswagen-motorsport.com
- Uwe Baldes -